Schließung

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Die folgenden Pressemitteilungen haben wir im Laufe der letzten Jahre zusammengestellt. Schicken Sie uns per e-Mail Presseartikel zum Thema Wasserkraft und Fließgewässerschutz aus Ihrer Region, wir werden sie hier gern veröffentlichen.


Chemnitz

BUND: Wasserkraft nicht nötig

14.11.01

Umweltschützer fordern Schließung der 250 kleinen Kraftwerke

Dresden. Einen Rückbau aller kleinen Wasserkraftwerke in Sachsen "auf-Null" hat der Vorsitzende des BUND Sachsen, Wolfgang Riether, gestern in Dresden gefordert. Der Freistaat vertrage keine Wasserkraftanlagen, die Wirtschaft dürfe nicht wichtiger sein, als die Umwelterhaltung. In Sachsen gibt es rund 250 solcher Kraftwerke, die etwa 0,57 Prozent der Energieerzeugung abdecken. Allein am Flüsschen Flöha wurden 30 Anlagen gezählt. Dazu gehört auch die des Energieerzeugers Envia in Borstendorf, die als "Musteranlage" gilt.
   Umweltverbände fürchten eine nachhaltige Umweltzerstörung durch die Wasserkraftanlagen infolge Querverbauungen und Austrocknung der Flussläufe. Rund 160 Kilometer Fließgewässer seien betroffen.

Die festgelegte Mindestwassermenge, deren Durchlauf von den Betreibern zu gewährleisten sein, reiche oft nicht aus, um das Ökosystem des Flusses zu erhalten. Außerdem werde diese Menge oft unterschritten. Auch an jener Musteranlage in Borstendorf sei das Flussbett hinter dem Wehr trocken.
   Eine Allianz für Sachsens Flüsse", in der 13 Verbände und Bürgerinitiativen zusammengeschlossen sind, will den Rückbau der Anlagen erreichen. Nach Einschätzung Riethers sei ihr Beitrag zur Kohlendioxidreduzierung unbedeutend. Dennoch wurde bis 1996 der Bau solcher Kraftwerke vom sächsischen Wirtschaftsministerium mit durchschnittlich 200.000 Mark gefördert. Der Verkaufspreis je Kilowattstunde wird bei 15,2

Pfennigen subventioniert. Zudem seien nach Einschätzung des Bundes der Steuerzahler viele Kleinwasseranlagen Steuerabschreibungsobjekte. Nun müsse das Umweltministerium, wiederum auf Kosten der Steuerzahler, die Umweltschäden begrenzen.
   Ulrich Krößin, BUND-Landesgeschäftsführer, warf dem Umweltministerium vor, den Betrieb der Anlagen nicht ausreichend zu kontrollieren. Wenn es nach dem Wasserhaushaltsgesetz gehe, dürfen drei Viertel der Anlagen gar nicht existieren. Das Ministerium räumt ökologische Defizite beim Anlagenbetrieb ein. Die Kontrollen würden verstärkt sowie Anstrengungen unternommen, um längerfristig die Durchgängigkeit der Flüsse wieder zu gewährleisten. (rah)

Anmerkung der Bürgerinitiative "Gegen Gewässerverbauung in Sachsen"

Liebe Leserinnen und Leser unserer Website.
Der oben abgebildete Artikel der Freien Presse ist das Ergebnis einer Pressekonferenz der Allianz für Sachsens Flüsse unter Leitung des BUND Sachsen im Landtag am 13.11.01, zu deren Mitgliedern auch unsere Bürgerinitiative gehört. Auf dieser Pressekonferenz wurden sehr detaillierte Fragen über Steuerverschwendung, marginale Beiträge der Wasserkraft zum Umweltschutz, Vollzugsdefizite durch die Behörden in Sachsen, die Förderpolitik und das Faktum Wasserkraftanlagen als Steuerabschreibungsmodelle gestellt. Aus unserer Sicht wurde endlich eine neue Qualität im Umgang mit unserer Umwelt erreicht, denn es wurde grundsätzlich über Sinn und Unsinn der kleinen WKA in Sachsen nachgedacht. Dies ist aus unserer Sicht ein Weg, der konsequent weiter verfolgt werden muss. Dennoch bleiben wichtige Fragen weiterhin offen. Wie konnte es z.B. zu dieser Förderpolitik kommen? Welche Mechanismen zur Förderung mussten greifen, um Steuergelder in Millonenhöhe zu verschwenden? Welche Rollen spielt dabei die konzentrierte Lobbyarbeit des Bundes der Wasserkraftbetreiber Bayern? Diese und viele andere Fragen werden zu beantworten sein.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Bürgerinitiative "Gegen Gewässerverbauung in Sachsen"



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