Die folgenden Pressemitteilungen haben wir im
Laufe der letzten Jahre zusammengestellt. Schicken Sie uns per e-Mail Presseartikel zum
Thema Wasserkraft und Fließgewässerschutz
aus Ihrer
Region, wir werden sie hier gern veröffentlichen.
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Nach jahrelangem Hickhack
wurde gestern früh die Wasserkraftanlage an der
Flöha abgeschaltet
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VON
MATTHIAS LEIPNITZ
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Lengefeld.
Seit gestern früh stehen alle Turbinen, an der
Wasserkraftanlage in Rauenstein still .Wie der Umweltdezernent
des Landratsamtes, Udo Kolbe, bestätigte, sei eine
9 Uhr in Kraft getretene Verfügung der Behörde
durch einen Mitarbeiter des Amtes vor Ort überwacht
worden. Der zur Wasserkraftanlage führende Kunstgraben
wurde gesperrt. Kolbe bestätigte, dass die Eigner
der Anlage bereits vor geraumer Zeit eine Neubeantragung
der Wehranlage beim Regierungspräsidium eingereicht
hätten. Auf Grund des nach
dem Wehr oft fast ausgetrockneten Flussbettes der Flöha
und des dort unterbundenen natürlichen Fischzuges
war die Anlage in den vergangenen
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Jahren
oft Schauplatz von Protestaktionen von Naturschützern.
Höhepunkt war vor einem knappen Jahr die gewaltsame
Entfernung eines Bretterwehres durch das der Kunstgraben
mit Wasser gefüllt wurde. Erst vor wenigen Wochen
hatten Naturaktivisten an der Anlage gegen den nach
ihrer Meinung unberechtigten Betrieb demonstriert. Die
Naturschützer sahen sich im Recht, denn bereits
1996 war die Stilllegung der Anlage verfügt worden,
weil das Altrecht, auf dass sich die Betreiber beriefen.
bereits zu DDR-Zelten erloschen war. In letzter Instanz
wurde dies jedoch erst im Frühjahr dieses Jahres
festgestellt. Einer derer, die
sich in ihrem langen Kampf zur Stilllegung
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dieser
und andere Anlagen bestätigt sehen, ist der in
der Nachbarschaft der Anlage wohnende Gunter Pirsch
vom Lengefelder Anglerverein. "Als Kinder haben wir
an dieser Stelle der Flöha Kopfsprünge gemacht",
erinnert er sich. Immerhin stand dort wo Minuten zuvor
noch üppiger Graswuchs dominierte das Wasser wieder
fast einen Meter hoch. Pitsch ist
sicher, jetzt bei den Mitgliedern des Lengefelder Angelvereins
auch wieder auf offene Ohren zu stoßen, wenn es
um Arbeitseinsätze an der Flöha gehe. Früher
seien diese "Frohndienste für die Wehranlagenbetreiber"
von den Mitgliedern abgelehnt worden. Bilder
von Gunter Pitsch
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Bild
unter von Mario Mende
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1996 bis
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September 2001 kein
Wasser
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Oktober 2001, es ist
geschafft!
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Mantelteil
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Wasserkraftanlage
Rauenstein stillgelegt
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vom 10.10.01
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Lengefeld.
Seit gestern Morgen stehen die Turbinen der Wasserkraftanlage
im Lengefelder Ortsteil Rauenstein; (Mittlerer Erzgebirgskreis)
still. In Umsetzung einer Verfügung des Marienberger
Landratsamtes wurde vom Verwalter der Anlage der von
der Flöha abgezweigte Kunstgraben gesperrt. Die
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Rauensteiner
Anlage hatte in den vergangenen Monaten durch Aktionen
von Naturschützern mehrfach Schlagzeilen gemacht.
Sie ist eine von jenen Wasserkraftanlagen im Regierungsbezirk,
um deren Abschaltung sich Umweltgruppen seit Jahren
bemühen. Bereits 1996 wurde die Stilllegung
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angeordnet.
Nach der Ausschöpfung aller Rechtsmittel durch
die Eigner wurde jedoch erst im Frühjahr dieses
Jahres vom Bautzener Oberverwaltungsgericht die endgültige
Schließung verbindlich festgestellt. Die Umsetzung
dieser Entscheidung brauchte dann nochmals einige Monate.
(LE)
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Chemnitz
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Wegen
Wassermühlen in der Zwickmühle
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vom 08.10.01
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Umstrittene
Anlage an der Flöha muss dichtmachen - Doch die
zuständigen Behörden sitzen weiter zwischen
den Stühlen Von
Sven - Frommhold
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Chemnitz/Marienberg.
Ein halbes Jahrzehnt nach der Stilllegungsanordnung
für das Laufwasserkraftwerk in Rauenstein an der
Flöha muss die von Umweltschützern heftig
kritisierte Stromerzeugungsanlage nun tatsächlich
ihren Betrieb einstellen. Zu der Schließung kommt
es, weil das vermeintliche Altrecht zur Wasserkraftnutzung,
auf das sich die Inhaber beriefen, bereits zu DDR-Zeiten
erloschen war. "Wir werden die notwendigen Verwaltungshandlungen
vornehmen", sagte Udo Kolbe, Umweltdezernent des
Mittleren Erzgebirgskreises, der "Freien Presse".
Zu Einzelheiten schwieg er sich mit Hinweis auf das
laufende Verfahren aus. Die beiden
Betreiber hatten sich
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846 Überprüfungen
fast 400 Verstöße fest. In rund der Hälfte
der Fälle war nach Angaben des Regierungspräsidiums
zu viel Wasser aus dem Fluss ausgeleitet worden, um
mehr Energie erzeugen zu können. Aus
unterschiedlichen Gründen zogen und ziehen allerdings
nur et-wa 200 der Vergehen Sanktionen gegen die Sünder
nach sich. Überdies zweifeln Anti-Wasserkraft-Gruppen
wie die Bürgerinitiative gegen Ge-wässerverbauung
in Sachsen die Er-gebnisse der Prüfer an. Ihre
Argu-mentation: Da die relativ kleinen Flüsse der
Region generell nicht für die Wasserkraftnutzung
geeignet seien, könnten die gewinnorientier-
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ten und
teilweise stark verschuldeten Anlagebetreiber gar nicht
anders, als permanent gegen behördli-che Auflagen
und gesetzliche Rege-lungen zu verstoßen. Die
festgestellten Vergehen halten sie deshalb nur für
die Spitze des Eisbergs. Die Verantwortlichen
in den Ver-waltungen sehen sich wegen der Wassermühlen
in der Zwickmühle. "Wir können nur auf der
Grundlage bestehenden Rechts handeln", klagt etwa
Regierungspräsident Noltze, "Änderungen sind
Sache der Politik." Die aber tut sich wohl nicht
zuletzt wegen der in zahlreiche Anlagen geflossenen
Fördermittel schwer mit ernst zu nehmenden Einschnitten.
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hartnäckig
gegen den Bescheid von 1996 gewehrt. In diesem Frühjahr
mussten sie jedoch vor dem Bautzener Oberverwaltungsgericht
die entscheidende Niederlage hinnehmen. Über der
Prüfung der Urteilsbegründung und der Verhältnismäßigkeit
des Vollzugs durch die Kreisverwaltung, die dafür
auch fachlichen Rat aus dem Regierungspräsidium
Chemnitz bekommen hatte, waren anschließend weitere
Monate ins Land gegangen. Auch
an den anderen Wasserkraftwerken in Siidwestsachsen
liegt einiges im Argen. So stellen die zuständigen
Behörden von Anfang vorigen Jahres bis Ende Juni
2001 bei
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Malerisch
gelegen, aber nicht nur den Umweltschützern
ein Dorn im Auge: die Anlage in Rauenstein.
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Foto: Bürgerinitiative "Gegen
Gewässerverbauung in Sachsen"
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So kam es
im Regierungsbezirk Chemnitz zu einer "Schwemme" von
derzeit 171 Wasserkraftwerken. Zu weiteren 29 läuft
das Genehmi-gungsverfahren, obwohl viele Flüsse
der Region schon heute auf weiten Strecken eher Teich-
und Tümpellandschaften als Fließgewässern
ähneln. Verbindliche Festlegungen
zum Mindestwasserabfluss gibt es lediglich für
108 Anlagen - und auch die wurden oft erst nach langwierigen
Widerspruchsverfahren wirk-sam. So lange diese Prozedur
läuft, haben Landratsämter und Regierungspräsidium
kaum eine Handhabe. In den noch nicht geregelten Fällen
bemühen sie sich deshalb seit März um den
Abschluss von öffentlich-rechtlichen Verträgen
mit den Inhabern. Diese sollen sich bis zur endgültigen
Klärung dazu verpflich-ten, wenigstens ein Drittel
jener Wassermenge ungenutzt über ihre Wehre abfließen
zu lassen, die dem über
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Jahre hinweg
ermittelten, jeweils derzeit im Raum oder sind unter
Dach und Fach. Zehn Betreiber haben bisher abgelehnt.
Das, darüber gibt sich Pfeiffer keinen Illusionen
hin, sind die schwarzen Schafe - nicht einmal zu einem
Minimalkonsens zur Erhaltung des Lebensraumes Fluss
bereit. Tobias Mehnert, Chef des
Naturschutzverbandes Freiberg, sieht die Übergangslösungen
ohnehin mit ge-mischten Gefühlen. "Nichts ist so
stabil wie Provisorien" gibt er zu bedenken. Mit der
Stilllegung der nur an wenigen Tagen auftretenden Niedrigwasser
des Flusses entspricht. Auf diese Weise werde zumindestens
die Optik der Fließgewässer bewahrt, glaubt
Wolfgang Pfeifer. "Ökologisch", so gesteht
der Referatsleiter Wasserwirtschaft in der Chemnitzer
Mittelbehörde ein, "ist das aber nicht." Insgesamt
45 solcher Vereinbarungen, mit denen sich die Wassermüller
der sofortigen Vollziehung bei Verstößen
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unterwerfen,
stehen Rauensteiner Anlage verbuchen die Wasserkraftgegner,
die erst Anfang September gegen deren Betrieb protestiert
hatten, einen großen Erfolg. Weitere Aktionen
werden folgen. So hat der knapp 2500 Mitglieder zählende
Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz
eindeutig Position bezogen: Jedes Laufwasserkraftwerk
in Sachsen ist eines zuviel. Die
Verantwortlichen im Regierungspräsidium Chemnitz,
wo die noch unter Noltze-Vorgänger Georg Brüggen
installierte Clearing-Gruppe aller Beteiligten angesiedelt
ist, sitzen weiter zwischen den Stühlen. Bis Jahresende
werden sie sämtliche ihnen zur Verfügung stehenden
Ar-chive durchgearbeitet und damit einen Gesamtüberblick
über die vorhandenen Wasserkraft-Altrechte haben.
Fälle wie Rauenstein lassen sich dann von vornherein
vermeiden. Nicht jedoch Neuanträge. Auch die Betreiber
der Anlage an der Flöha haben einen gestellt.
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